gedanken zu römer 6

paulus schreibt im 6. kapitel des römerbriefs darüber wie es ist, wenn die macht der sünde1der christliche fachbegriff „sünde“ bezeichnet im wortsinn ein verfehltes ziel. sünde in diesem zusammenhang bezeichnet einen lebenssil, der in widerspruch zu den spirituellen gesetzmäßigkeiten des universums steht, und mit dem wir uns selbst und anderen schaden an seele, geist und körper zufügen. erst die beziehung zu jesus ermöglicht es uns, diesen lebensstil hinter uns zu lassen. gebrochen ist.

in den versen 3 und 4 fügt paulus noch einen wichtigen nebengedanken ein: durch die taufe 2unter den ersten christen wurden menschen  bei der taufe völlig im wasser untergetaucht. damit sollte der tod des alten, von gott getrennten menschen, und die auferstehung als neue schöpfung durch jesus christus veranschaulicht werden ist unser altes leben, das sich gott nicht unterordnen wollte, zu ende gegangen, dieser teil in uns ist nun tot und wir sind frei, mit jesus und durch die kraft des heiligen geistes ein neues, völlig anderes und besseres leben zu führen. aber darum geht es mir jetzt nicht.

der mir heute wichtige gedanke steht im vers 16 und im vers 19:

„ihr könnt die sünde wählen, die in den tod führt, oder ihr könnt gott gehorchen und seine anerkennung bekommen“

„früher habt ihr als sklaven der unreinheit und gesetzlosigkeit gedient, jetzt sollt ihr euch dafür entscheiden, für die gerechtigkeit zu leben, damit ihr heilig3eine hervorragende erklärung, was es mit dem begriff „heilig“ auf sich hat, findet ihr in diesem ca. 5 minuten langen video werdet.“

was heißt das für mich?

ein jesusmäßiges leben erfordert immer wieder entscheidungen. natürlich schenkt gott uns immer wieder dinge. manche „einfach so“, manche durch gebet (mein eigenes oder das von anderen christen). und trotzdem sind in meinem ganz normalen alltag permanent entscheidungen gefordert. gegen das, was mich von gott wegzieht. hin zu dem, was mich zu ihm hinzieht. weg von dem, was ein schlechtes bild von gott macht. hin zu dem, was ein gutes bild von ihm macht. dass wir als christen unseren gott, der so viel für uns getan hat, durch unser leben immer wieder nicht so gut dastehen lassen ist ein nicht so schöner, aber leider genauso realer teil unseres lebens, wenn wir mit jesus gehen. dem sollten wir uns lieber stellen und ihn an uns arbeiten lassen, damit sich das ändert.

dazu braucht es immer, immer wieder entscheidungen. täglich. laufend. gott hat mich in einen prozess hineingenommen, wo er offenbar ein paar dinge in mir grundlegend verändern will. er hat mich dazu aufgefordert, mich darauf einzulassen, dass ich in meinem alltagsleben immer mehr in meinen geist hineinsäe, und immer weniger in meiner irdische gesinnung4was es damit auf sich hat, habe ich in dieser predigt erklärt. die bilder der präsentation dazu gibt es hier.. und dazu braucht es permanent entscheidungen von mir. mein ganzer alltag ist durchzogen von diesen entscheidungen. das geht bis hin zu so banalen dingen wie der frage, was ich lese, wenn ich am klo sitze. lese ich eine zeitschrift (da liegen auch gute)? lese ich in der jahresbibel (die liegt neben den zeitschriften)? lese ich am smartphone die zeitung? schaue ich mir irgendein video an? oder höre ich mir eine predigt an? schaue ich mir ein gutes christliches video an?5ich liebe zum beispiel die lebensberichte der erf-serie „mensch gott„.

womit fülle ich meine pausen? und womit fülle ich meine zeit, in der ich produktiv sein sollte? ein beispiel, das ich auch in meiner predigt gebracht habe: seit ich verstanden habe, dass hausarbeit ein dienst an meiner frau und meinem kind ist, hat sie für mich eine völlig andere qualität. es macht einen unterschied, ob ich staubsauge, weil ich „muss“, oder weil ich weiß, dass ich meiner frau damit eine arbeit abnehme und ihren persönlichen wohlfühlfaktor in der wohnung deutlich anhebe. ich finde das extrem spannend, wie so banale dinge, wenn man sie aus der richtigen spirituellen perspektive sieht, eine völlig neue qualität bekommen.

aber, nochmals: die dinge fallen mir nicht in den schoß. das braucht jeden tag viele kleine entscheidungen. immer, immer wieder. es braucht immer wieder den schritt zurück, um zu sehen: moment, es geht um etwas anderes. natürlich gelingt mir das nicht immer. aber auch da braucht es eine entscheidung: lasse ich mich davon runterziehen? mach ich mich selber nieder deswegen (darin war ich früher ziemlich gut)? oder glaub ich es jesus, wenn er sagt, dass seine gnade jeden tag neu ist, und er mir immer wieder gern verzeiht und mir eine neue chance schenkt, wenn ich die will? ich vergleiche das gerne mit meiner ehe. ich bin gott so dankbar dafür, dass meine frau und ich eine so gute ehe führen können – wenn man unser beider lebensgeschichte kennt, sieht man sehr schnell, was für ein unglaubliches wunder das für uns beide ist.

aber auch eine gute ehe fällt einem nicht in den schoß. auch die braucht von uns beiden immer, immer wieder viele kleine alltagsentscheidungen. meistens geht es darum, das ego zurückzustellen und sich im zweifelsfall für das gemeinsame zu entscheiden. aufeinander rücksicht nehmen. einander wertzuschätzen und füreinander da zu sein, wenn der andere einen braucht. das alles sind dinge, die passieren nicht „einfach so“. es ist ein riesengroßer irrtum, zu glauben, die „wahre liebe“ würde all das von selbst erledigen. auch die größte liebe wird irgendwann vom alltag aufgefressen, wenn man nicht bewusst darauf achtet, und die nötigen entscheidungen trifft, damit es nicht dazu kommt. ja, das ist arbeit. genauso wie es arbeit ist, jesus nachzufolgen. was im endeffekt ja auch zuallererst beziehungsarbeit ist, denn alles andere (liebe, barmherzigkeit, opferbereitschaft, selbstbeherrschung, und so weiter und so fort) ergibt sich ja erst aus der gesunden beziehung zu ihm. das schöne daran ist, dass dieser prozess bei mir so schnelle ergebnisse liefert. nein, die großartigen spirituellen dinge habe ich noch nicht erlebt. aber ich habe sehr schnell gemerkt, wie sich da etwas ganz grundlegendes in meinem innersten zu verschieben beginnt. weg vom alten, grantigen, harten, ungeduldigen, faulen, disziplinlosen helmut hin zu einem liebevollen, barmherzigen, schlichten, bescheidenen und produktiven helmut. und das ist die mühe der entscheidungen mehr als wert.

nachtrag:

früher hätte ich solche erkenntnisse als „unbequem“ bezeichnet. mittlerweile bezeichne ich sie lieber als „heilsam“. denn ja, sie sind einerseits nicht immer bequem, weil sie im widerspruch zu dem stehen,  was der alte mensch 6ein christlicher fachbegriff, der jenen teil in uns bezeichnet, der sich gott nicht unterordnen will. die bibel beschreibt die jesusnachfolge als einen prozess, in dem immer mehr teile dieses „alten menschen“ sterben, damit ein „neuer mensch“ immer mehr platz in unserem innersten bekommt, und immer mehr nach außen hin sichtbar wird. dieser „neue mensch“ ist ein geschenk gottes an uns und bezeichnet jenen innersten kern von uns, der so ist, wie gott uns ursprünglich geschaffen hat und der völlig frei ist von allen negativen dingen, die durch die trennung von gott in unser innerstes eingedrungen und dort von uns besitz ergriffen haben in mir unbedingt will und wogegen er gerne widerstand leistet, auf der anderen seite sind sie aber eben doch heilsam, weil sie mich von dem drang hin zu den dingen, die mich als mensch und meine persönliche und spirituelle entwicklung blockieren, wegführen und hin zu einer herzenshaltung, die mich immer mehr in einklang mit jesus, und damit immer mehr in einklang mit den spirituellen gesetzen der schöpfung (oder des universums, wenn euch der begriff lieber ist) bringt.

klingt esoterisch, ist es aber überhaupt nicht. die spirituelle wirklichkeit ist eine genauso handfeste realität wie der boden unter meinen füßen, weswegen ich es überhaupt nicht als abgehoben, sondern als zutiefst bodenständig empfinde, wenn ich mich damit beschäftige, weil dieser teil der wirklichkeit – auch wenn er sich meiner direkten wahrnehmung entzieht – genauso real ist wie die luft, die ich atme, und die ich auch nicht sehen kann. deshalb ist es ein schlichtes gebot der vernunft, den spirituellen aspekt unseres seins in sein leben zu integrieren und auch daran zu arbeiten. alles andere wäre selbstbetrug.