Wovor fürchten wir uns?

Im Römerbrief gibt es eine sehr schöne Aussage darüber, was wir von Zeiten wie diesen mit Pandemie, Lockdown und Terror halten sollten:

Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.

Römer 8,18

Paulus beschreibt darin die Sicherheit, die wir haben können, wenn wir uns entscheiden, Jesus nachzufolgen. Meine Entscheidung für Jesus öffnet mir die wichtigste Tür meines Lebens: Die Tür zurück zu meinem himmlischen Vater, zu dem realen und lebendigen Gott, der alles gemacht hat, was existiert, und der bis zum Schluss alles am Laufen halten wird. Der Gott, ohne den sich alles wie eine Rauchwolke in Nichts auflösen würde.

Gott möchte uns eine Perspektive schenken, die weit über unsere Existenz hier auf dieser Welt hinausgeht. Im Endeffekt möchte er damit unsere Perspektive eigentlich nur wieder gerade rücken: Diese zerbrochene, und trotz all ihrer Schönheit und Großartigkeit kaputte Welt ist nicht alles. Im Gegenteil. Das Leben hier auf dieser Welt ist nur das Vorspiel auf das, was danach kommt. Und das, was danach kommt ist dann, wenn wir uns für Gott und für Jesus entschieden haben, großartiger als alles was wir uns hier und jetzt vorstellen können.

Was heißt das jetzt in Bezug auf Corona:

Ja, Corona macht auch mir das Leben schwer. Auch ich fühle mich im Lockdown abgeschnitten und isoliert von den Menschen, die mir wichtig sind. Aber ich weiß: Es geht vorbei. Dank Jesus endet meine Perspektive nicht an meiner Nasenspitze, sondern sehe ich weit darüber hinaus: Die Pandemie wird zu Ende gehen. Normalität wird wieder einkehren. Wir werden nicht in einem autoritären System enden. Ich bin nicht krank geworden.

Aber was wäre wenn?

Was, wenn doch durch die Hintertür ein autoritäres System eingeführt wird?

Dann wird mich das einiges von meinem gegenwärtigen Lebensluxus kosten. Mein Leben wird schwieriger werden. Aber ich weiß Jesus an meiner Seite. Ich weiß, ich werde da nicht alleine durchgehen. Ich weiß, dass Gottes Geist mich führen wird. Ich weiß, dass Jesus mich schützen wird. Und  wenn nicht, wird Jesus trotzdem bei mir sein. Wird mit mir durch die Härten und Konsequenzen eines autoritären Regimes durchgehen. Wird mir Möglichkeiten geben, vor Menschen zu bezeugen, dass es einen Gott gibt, der über all dem steht. Und er wird auch unsere Kirche durchtragen. So wie er die Kirche im ehemaligen Ostblock durch über 40 Jahre Unterdrückung und Verfolgung durch das kommunistische Regime durchgetragen hat. Jesus steht über diesen Dingen. Und am Ende weiß ich, dass diese ganzen Schwierigkeiten hier und jetzt einfach nicht so wichtig sind, weil das Beste noch kommt.

Was aber, wenn ich doch krank werde?

Dann geht Jesus auch da mit mir. Dann werden Menschen für mich beten. Und dann werde ich entweder geheilt. Oder ich gehe an der Hand von Jesus durch die Krankheit durch. Und weiß, dass er immer bei mir ist, auch wenn es schmerzhaft, schwierig und ermüdend ist, und auch wenn ich zeitweise vielleicht nicht mehr kann oder will. Er ist trotzdem bei mir. Und er ist auch bei meiner Familie, und wird auch sie tragen, wenn es mir hundeelend geht. Natürlich sind das alles unschöne Dinge, die man weder sich selbst noch jemand anderen wünscht. Aber Jesus ist bei mir. Und ich weiß: Es geht vorbei, egal wie. Und wenn ich an Corona sterben sollte, dann weiß ich, wo ich hingehe. Dann habe ich keine Sekunde Angst vor dem Tod, sondern freue mich darauf, endlich in meinem wirklichen Zuhause anzukommen, wo Leid, Schmerz, Krankheit, Bosheit und all der Müll, der uns hier auf dieser Erde das Leben so schwer machen kann, nicht mehr existieren sondern ein für alle Mal ausgelöscht sind. Versteht mich nicht falsch, ich lebe unglaublich gerne und ich genieße mein Leben. Aber es ist nicht alles, und schon gar nicht mein „Ein und Alles“. Und ich weiß auch, dass Jesus für meine Familie sorgen wird. Dass sie Trost und Halt darin finden, dass sie wissen, dass unsere Trennung  – so schmerzhaft sie ist – nur eine zeitweilige ist. Und im Vergleich zu dem, was auf uns wartet, auch gar nicht besonders lang. Ich weiß, dass Jesus mit ihnen durch diesen Schmerz durchgehen und sie durchtragen und heilen und wiederherstellen wird, so wie er es bei mir gemacht hat und dort viel schlimmere und tiefere Wunden völlig geheilt hat.

Wenn wir mit Jesus gehen, gibt es absolut keinen Grund zur Angst und zur Unsicherheit!

Natürlich bin ich nicht blauäugig und sehe die Probleme und Schwierigkeiten. Und natürlich weiß ich, dass ich großes Glück habe, weil ich in einem systemrelevanten Beruf arbeite und mir derzeit keine Sorgen um meinen Job machen muss. Aber selbst wenn ich ihn verliere wird Gott trotzdem für uns sorgen. Ja, wir werden uns einschränken müssen. Aber wir haben einen Gott, der uns fest versprochen hat, uns zu versorgen, und der es schon so oft unter Beweis gestellt hat, dass er das auch kann und tut.

Mir liegt nichts ferner als einen falschen und hohlen „Positiv-Denken-Optimismus“ zu verbreiten, der uns – wenn es hart auf hart kommt – sehr schnell zwischen den Fingern zerrinnt. Weil nichts dahinter steht außer meine sehr begrenzten menschlichen Möglichkeiten. „Positiv Denken“ ist ein Irrglaube, weil er davon ausgeht, dass wir die Kraft, die es braucht, in uns haben. Das haben wir aber nicht. Gott hat die Kraft. Er gibt uns den Halt. Er kann. Weil er derjenige ist, der alles, was existiert, ins Leben gerufen hat. Durch seine Kraft. Er steht über all diesen Dingen, egal ob sie materieller oder spiritueller Natur sind. Er kann uns den Halt und die Sicherheit geben, die wir eigentlich immer so dringend brauchen, was uns aber immer wieder erst in Krisensituationen bewusst wird. Und er will. Er hat alles dafür getan, dass wir zu ihm zurückkehren können. Es liegt an uns, ob wir uns entscheiden, seine Hand zu ergreifen, und mit ihm zu gehen. Sei es, indem wir ihn in unser Leben einladen und uns entscheiden, umzukehren und unser Leben seiner Führung zu unterstellen. Oder indem wir, wenn wir schon mit ihm gehen, seine Hand neu ergreifen, da wo wir bisher geglaubt haben, die Dinge selbst unter Kontrolle zu haben – egal ob bewusst oder unbewusst. Oft genug machen wir das ja gar nicht absichtlich, sondern aus alter Gewohnheit.

Ich schließe mit der für mich entscheidenden Schlüsselstelle zu dieser Pandemie:

Dies hat mir der Herr tatsächlich gesagt, als mich seine Hand ergriff. So hat er mich davor gewarnt, den Weg des Volkes zu gehen: »Nennt nicht alles Verschwörung, was das Volk dafür hält und habt keine Angst vor dem, was ihm Angst macht. Lasst euch von dem, was es fürchtet, nicht beeindrucken. Erachtet nichts außer dem Herrn, dem Allmächtigen, als heilig. Ihn sollt ihr fürchten und vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben.

Jesaja 8,11-13

Wenn wir mit Jesus gehen, müssen wir nicht in die Ängste hineinkippen, die um uns herumschwirren. Wir müssen uns nicht mehr voller Angst unser Hirn zermartern darüber, welche finsteren Pläne wohl hinter Corona stecken, wer da aller Geld machen will, und welche geheimen Mächte und Machenschaften da dahinterstecken. Gott bietet uns an, aus diesen Dingen auszusteigen, weil sie aus seiner Perspektive bedeutungslos sind. Er regiert. Er hat die Welt in der Hand. Und er wird dafür sorgen, dass sich am Ende sein guter Plan mit der Menschheit erfüllt. Hören wir doch auf, Menschen zu glauben, die uns mit kräftig geschürten Ängsten verunsichern und leichter manipulierbar machen wollen. Wenn wir mit Jesus gehen haben wir es nicht mehr nötig, eine falsche Sicherheit in einem angeblichen „geheimen“ Wissen über „verborgene Hintergründe“ zu finden. Weil dann der Gott, der das ganze Universum geschaffen hat, an unserer Seite steht. Und weil wir wissen, dass unsere wahre Heimat nicht hier auf dieser Welt ist, sondern nach unserem körperlichen Tod auf uns wartet. Ohne Leid. Ohne Schmerz. Ohne Böses. Und ohne Zeit, die unser Leben hier vergänglich macht. Schauen wir doch bitte auf Jesus und was er uns sagt, und nicht auf das, was Menschen uns erzählen wollen. Dann wird – um es in den Worten von Paulus zu sagen – der Friede Gottes, der größer ist als jede menschliche Vernunft, unsere Herzen in Jesus Christus bewahren. Und dann ist alles gut, egal wie die äußeren Umstände auch immer aussehen mögen.

Beitragsbild von Arek Socha auf Pixabay